Schon ist mein 1. Monat hier vorbei!

Sonntag, 16.08.

Wahnsinn! Jetzt ist es schon über ein Monat her, seitdem ich hier in Melbourne – zumindest physisch – angekommen bin. Die Zeit vergeht so unglaublich schnell. Zu meinem Einmonatigen am Donnerstag hab ich von meiner Gastfamilie eine total liebe Karte gekriegt, inkl. einer Zoo-Mitgliedschaft, durch die ich in den 3 Zoos von Melbourne und in alle anderen großen Zoos in Australien unbegrenzt freien Eintritt hab. Megalieb! Hab mich echt gefreut. (: Auch so war die Woche wieder einiges geboten:

Hab das 14-Tage-kostenlose Training im Fitnessstudio ausprobiert und war die Woche 4 Mal dort aktiv. Einzelne Geräte ham da nen Display integriert, an denen verschiedene gefilmte Touren gezeigt werden. Somit hat es sich angefühlt, als würde man wirklich durch die echte Landschaft fahrn bzw. laufen. Ich bin dann im Laufe der Woche durch Teile Frankreichs und Deutschlands geradelt und war sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel von Neuseeland joggen. Richtig cool! :D Auch die restlichen Geräte sin ganz gut und des Beste an dem Fitnessstudio is: es hat jeden Tag 24 Stunden geöffnet!

Außerdem hab ich mir die Woche mein erstes englisches Buch ausgeliehen, mal schaun wie ich damit klar komm. ;) Am Mittwochnachmittag haben die Kids und ich uns dann „Science Works“ mal angeschaut: des is so n Art Kindermuseum, indem man auch spielen kann. War ganz interessant. Ja und dann war’s auch schon wieder Donnerstag. Da kamen Basti (der, der grad die Radltour um die halbe Welt macht) und mir die brilliante Idee, dass wir uns ja im Januar in Bali treffen könnten und da mich Laura sowieso gefragt hat, ob ich mit ihr da hin will, würd sich das gerade alles so anbieten. Aber da ist ja noch a bissl Zeit hin; mal sehn was sich da noch ergibt. Außerdem hab ich erfahrn, dass ich Anfang Oktober mal ein paar Tage frei hab, was ich wahrscheinlich gleich dazu nutzen werd, mir Sydney mal anzuschaun. Also falls jemand da frei hat und Lust hat nach Australien zu kommen: ich hätt Zeit. :D

Am Freitagabend hab ich mich mit Marco (einer der Austauschstudenten; ebenfalls n Deutscher) in Melbourne getroffen. Wir sind in so ne Bar gegangen, in der wir einen traumhaften Platz gekriegt haben: draußen, mit Heizung und nem super schönen Blick auf die „State Library of Victoria“. War richtig schön! Davor warn wir noch auf dem „European Night Market“. Dachten wunder was das ist, aber war nur ein richtig kleiner Markt mit ein paar Essensständen. ABER: Es gab deutsche Brezen und Bratwurst mit Sauerkraut. :P Obwohl ich scho um 1 wieder daheim war, war ich am Samstag richtig geschlaucht und hab den ganzen Vormittag und nen Teil vom Nachmittag erstmal nur geschlafen und gechillt, bevor ich mich dann zum Fitnessstudio aufgerafft hab. Tat aber auch mal gut. Und ich hab’s geschafft, die ersten Postkarten zu schreiben. Am Abend gab’s dann bei meiner Gastfamilie Pfannkuchen – ein Stückchen Heimat hier in Australien. :) Danach wollt ich mich mit a paar Leuten in Melbourne treffen, was aber dann alles irgendwie nicht geklappt hat. Die beiden deutschen Au Pairs mussten leider Babysitten, hatten also auch keine Zeit. Ja, und da ich am Samstagabend nicht daheim bleiben wollte – vor allem, nachdem ich den ganzen Tag über schon Zeit für mich hatte – hab ich mich dann eben allein auf den Weg in die City gemacht. Bin dann erstmal ein bisschen durch die Straßen geschlendert bevor ich mich in ne Bar begeben hab. Da bin ich dann erstmal beim Anstehen mit nem Melbourner ins Gespräch gekommen, der für seinen Kumpel an Junggesellenabschied für den Abend organisiert hat. Der hat mir dann a paar Tipps für meine ersten Roadtrips gegeben. Danach bin ich bei zwei Jungs am Tisch gesessen – auch „richtige“ Australier – und wir hatten sooo viel Spaß! Hab lang nicht mehr so viel gelacht wie an dem Abend. Sind dann auf die Idee gekommen, dass wir nächsten Samstag zusammen zu nem AFL-Spiel gehen – das ist ein Muss, wenn man schon mal hier in Australien is, hab ich mir sagen lassen. Mal schaun, ob das was wird. :)

Ja und heut ist also schon wieder Sonntag und ich sitz wieder an meinem aktuellen Blogeintrag. Heut jedoch am Strand. Da des Wetter heut ENDLICH mal besser is (18 Grad und Sonnenschein), haben Laura und ich das gleich mal ausgenutzt und sind nach St. Kilda gefahrn (wieder ein anderer Stadtteil von Melbourne). Warn erst auf nem Markt, der entlang der Esplanade hier ist und sind durch den Lunapark (kleiner Freizeitpark hier am Strand) spaziert. St. Kilda is berühmt für den riesen Strand und da sitzen wir jetzt auch und genießen die ersten richtigen Sonnenstrahlen. Laura schreibt ihr Tagebuch, ich meinen Blog und später werden wir dann mal n Café aufsuchen.

Auch kommende Woche is wieder einiges geboten: werd zwei neue Au Pairs (aus Deutschland und den USA) treffen, bin am Mittwoch bei Jem zum Dinner eingeladen und am Samstag geh ich eben evtl. mit den beiden Jungs zum AFL-Spiel. Freu mich drauf, auf die Woche Nummer 6 in Down Under.

Abschließend noch n‘ kurzes Fazit über das erste vergangene Monat: es war great – awesome – fantastic! Ich hab mich super hier eingelebt, hab tolle und mega-liebe Leute kennengelernt, hab mittlerweile ne ganz grobe Orientierung in Melbourne, hab langsam ne eigene Routine für meinen Alltag und meine Woche entwickelt, bin dabei, immer mehr hier zu entdecken und seit ich hier bin leb ich gesünder. Mein Englisch hat sich zwar glaub noch nicht wirklich verbessert, da ich in der Familie und mit Laura und Marco nur deutsch red, aber mit allen Anderen unterhalt ich mich inzwischen nach dem Motto: einfach drauf los reden, irgendwie verstehn sie dich schon – so bin ich bisher recht gut durchgekommen. Ich bin überrascht wie gut doch alles hier läuft und wie schnell man sich doch an eine neue Umgebung, neue Leute und ja: an ein neues Leben gewöhnt. Ich hab gemerkt, dass eine Distanz zu Menschen, die einem wichtig sind, nicht immer heißt, dass man sich voneinander entfernt, sondern dass ich dadurch mit einzelnen sogar viel, viel mehr Kontakt habe als davor. Bereits des erste Monat hier hat mir erste große Erkenntnisse gebracht. Die Zeit hier hilft mir dabei, mich selbst besser kennenzulernen, da ich hier mehr oder weniger auf mich selbst gestellt bin. – also ganz unbeeinflusst von Freunde oder Familie. In meiner Freizeit mach ich nur das, worauf ich Lust hab und nimm mir auch häufig Zeit für mich – einfach zum Nachdenken und zum Realisieren, was ich hier erleben darf. Und auch wenn ich’s jetzt schon öfter gesagt hab: ich bin froh, hier zu sein – einfach, weil’s mir so unglaublich gut tut!

„Ich hab mich gefragt: ‚Wo will ich hin? Und macht mein Leben wirklich einen Sinn?‘ Und mir wird klar: ich war nur blind, denn ich bin da, wo es beginnt!“ – Madsen