Heut am Meer! :)
JUHUU! Paket aus Deutschland! Meine Oma hat mir ernsthaft
ein ganzes Paket voller Süssigkeiten geschickt – Mensch, hab ich mich gefreut. Viel
mehr über die Tatsache, dass sie an mich denkt und mir eine Freude machen will,
als über den Inhalt selber. Das Highlight jedoch: Dominosteine! :P
Nachdem sich der erste Versuch meines Tasmanien-videos nicht
speichern lassen wollte, hab ich am Mittwoch mal mein Glück mit dem Video der
Great Ocean Road probiert – leider ebenfalls erfolgslos. Larissa hat mir erzählt,
bei ihr könnte man keine Videos einfügen – das hat bei mir geklappt. Dafür
haben sich die Fotos nicht anzeigen lassen. Komisch. Mal schaun, ob ich das je
noch hinkrieg.
Am Donnerstagabend hab ich mich mit Hanna (Au Pair, die auch
auf der Great Ocean Road dabei war) in Yarraville (Vorort zwischen Altona und
Melbourne) auf ne heiße Schokolade getroffen. Ist echt praktisch, dass sie
nicht so weit weg wohnt (15 Minuten Zugfahrt), da sich’s so auch rentiert, dass
man sich unter der Woche mal trifft. War n schöner Abend und wir verstehn uns
echt recht gut. :)
Die Woche war also eher ruhig, das Wochenende dafür mal
wieder umso aufregender.
Freitagabend. Au Pairs müssten komischerweise die Meisten
Babysitten oder blieben daheim, weil sie am Samstag Babysitten müssen. Und ich?
Hm. Irgendwas muss ich schon machen, wenn auch vielleicht ned so lang. Da ich
scho länger nimmer in Melbourne war, wurd’s eigentlich mal wieder Zeit. Gut,
nach dem Abendessen kurz Facebook gecheckt und da haben doch tatsächlich ein
paar Backpacker reingeschrieben, dass sie heut in der Stadt unterwegs sind, und
wer Lust hat, könne dazustoßen. Läuft. Hab mich also auf den Weg gemacht und
mich mit den 3 Jungs in der „Pony Fish Island“-Bar getroffen. Das ist ne Bar
mitten in Melbourne unter einer Brücke – richtig schöne Atmosphäre! Als ich
dorthin geloffen bin, war ich irgendwie überwältigt. Ich hab mal ganz bewusst
die Gegend angeschaut und die tausend Lichter und Hochhäuser direkt neben dem
Fluss und der Brücke, im Hintergrund die Straßenmusiker und die angenehme
Stimmung der Stadt, gaben mir ein ganz besonderes Gefühl. Ich glaube, das nimmt
man alles erst richtig wahr, wenn man alleine unterwegs ist und den Blick nach oben
richtet – anstatt immer auf den Weg oder auf’s Handy zu schaun. Mit den Jungs -
von denen nur einer mehr oder weniger ein Backpacker ist (der zweite ist ein Au
Pair und der dritte (ein Philippiner) studiert hier) - bin ich jedenfalls dann
noch weitergezogen in 2 andere Bars, wo wir einen richtig schönen und lustigen
Abend hatten mit tollen Gesprächen und guter Laune. In der letzten Bar war dann
eine Live-Band, die zur Abwechslung auch mal ältere und ganz gemischte Lieder
gespielt hat, wodurch ich mich gefühlt
hab, als wär ich auf ner Hüttn-Party bei mir im Dorf. War ein schönes Gefühl.
Am
Samstag hab ich mich um 13:30 Uhr mit Larissa und Hanna in Melbourne getroffen,
um mal ein paar touristische Sachen zu machen. Geschafft haben wirs dann nur in
den botanischen Garten, aber das Wetter war ohnehin viel zu schön, um in ein
Museum zu gehen. Davor sind wir aber noch kurz auf den „Shrine of Remembrance“
– so n Denkmal für den Zweiten Weltkrieg.
Und dann kam’s: wir gingen da hoch,
zwei Jungs kamen uns entgegen und auf einmal schrie Larissa los: da war doch
tatsächlich einer, der mit ihr heuer Abitur gemacht hatte und der andere ist
der Bruder von ner guten Freundin von ihr. Sie wussten nicht voneinander, dass
sie in Australien sind. Da haben wir vielleicht alle doof geschaut. Die Welt
ist halt doch irgendwie ein Dorf. Die zwei Jungs haben uns dann in den
botanischen Garten begleitet, wo wir ein kleines Picknick gemacht und das
schöne Wetter genossen haben und immer noch völligst überrascht davon waren,
was es doch für Zufälle gibt. Larissa musste dann von 17:30 – 20:00 Uhr
Babysitten und da wir am Abend nochmal in die Stadt fahren wollten und es sich
für mich nicht rentiert hätte, heim und wieder rein zu fahrn, bin ich
kurzerhand mit zu Larissa gefahrn. Haben also miteinander auf Harry aufgepasst
und uns noch was zu Essen gemacht, bevor dann noch Katharina und Anne (zwei
weitere Au Pairs) zu uns gekommen sind. Gegen halb 10 sind Larissa und ich
wieder nach Melbourne reingefahrn und hatten einen richtig schönen Abend! Wir
haben so viel geredet, uns viel voneinander erzählt und mal wieder
festgestellt, was wir eigentlich momentan für ein tolles Leben haben. Wir zwei verstehn
uns wirklich super und haben viele gleiche Ansichten. Als wir uns gegen 2 Uhr
auf den Heimweg gemacht haben, war ich schon gespannt, was mich heut im
Nightrider (Bus, der die ganze Nacht im 30-Minuten-Takt von Melbourne zu mir
Heim fährt) erwarten würde, da da immer was anderes geboten ist: einmal warns 3
Jungs, die mit ihrer Gitarre Live-Musik machten und den ganzen Bus unterhielten,
dann wars mal ne Gruppe von 25 Jugendlichen, die vermutlich irgendwas genommen
hatten und total abgedreht warn. Und diesmal? Diesmal wars eine ca. 40-Jährige
Frau, die einen totalen Zusammenbruch hatte, da der Bus nicht dahin fährt, wo
sie hinwill – scheinbar ist sie in den falschen Bus eingestiegen. Sie hat ihren
Kopf gegen die Scheibe geschlagen, lag heulend am Boden, hat rumgeschrien und
wollte mitten auf dem Highway aussteigen. Das war verrückt!
Damit endete also mein Samstagabend und schon is es wieder
Sonntag und ich hab erstmal richtig schön ausgeschlafen. Um 15 Uhr hab ich mich
mit Hanna in Altona getroffen, da sie sich von dem bekannten Apfelmuffin, von
dem ich so schwärm, überzeugen wollte. Jetzt liegen wir am Strand in Altona und
genießen die 30 Grad, die’s heut hat. Warn grad schon mit den Füßen im Wasser
und das Gefühl war einfach GEIL! Als wärn wir im Urlaub.
Momentan kommt bei mir ganz oft das Gefühl des absoluten
Glücks hoch. Und zwar in den Momenten, in denen ich realisier, was ich hier
erleben darf, wie viele Zufälle dafür gesorgt haben, dass ich hier her gekommen
bin und wie schön und perfekt ichs doch hier hab. Dazu zählen – abgesehn von
meiner tollen Gastfamilie mit allem drum und dran – so viele Kleinigkeiten, die
mein Leben hier so viel schöner und einfacher machen wie z. B. dass ich
eigentlich direkt am Strand und auch nur 10 Gehminuten von der Bahnstation
entfernt wohn, dass zu mir die ganze Nacht ein Nightrider fährt (andere müssen
mit ihrem letzten Zug um halb 1 heimfahrn oder sich ein exrtrem teueres Taxi
nehmen), dass ich nur ca. 35 Minuten von Melbourne weg wohn (hab Au Pairs
kennengelernt, die 1 ½ Stunden fahrn müssen), und und und. Das ist jetzt nur
mal ne kleine Aufzählung von ein paar Dingen, die mir spontan einfallen. Ich
könnt auf die schnelle nichts Negatives hier nennen.
Nächstes Wochenende fahr ich schon mit meiner Gastfamilie nach
Inverloch. Dann ist auch schon November und ich bin schon knapp 3 ½ Monate hier.
Die Zeit verrennt. Zum Nachdenken hab ich momentan nicht die Zeit und auch
nicht die Lust. Das Richtige wird alles kommen und bis dahin: einfach mal den
Moment genießen und auch die Kleinigkeiten schätzen. Wer weiß, ob ich sowas wie
grad nochmal irgendwann erleben darf.
Ausblick gerade aus meinem Zimmer #nofilter
Liebste Grüße aus dem langsam warmen Melbourne und: Enjoy
life!
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