Montag, 14.09.
Bin am Strand entlang geradelt und es hat sich angefühlt wie
im Film – nur die passende Hintergrundmusik hat noch gefehlt. Kilometerlanger
Strand, Meer, Sonne, leichter Fahrtwind und überall gut gelaunte Leute (was
wohl nicht zuletzt am guten Wetter liegt). Ich weiß: ich wiederhol mich, aber
ich will euch einfach versuchen, das Gefühl, die Situation und alle Eindrücke,
die ich hier erlebe, so nahe wie möglich zu bringen. Hab mich dann ein bisschen
an den Strand gelegt, gelesen und das hier und jetzt (barfuß und in kurzer
Hose) genossen. Heut wars richtig schön warm, aber wenn ich dran denk, dass es
im Sommer noch 15 Grad mehr haben soll – puh! Des is dann vielleicht doch zu
viel des Guten. Haben jetzt gerade unseren Tasmanienflug gebucht!! Wir sind
jetzt zu fünft (3 Deutsche: Saskia, Marco und ich und 2 Mexicaner: Ruth und
Enrique), was perfekt passt, da wir so alle in ein Auto passen. Ich glaub, das
wird super. Freu mich total drauf, und bin jetzt froh, dass unser Flug gebucht
ist – jetzt is es safe! :)
Mittwoch, 16.09.
Heute ist mir wieder bewusst geworden, wie schön ich’s doch
(momentan) eigentlich hab. Einer meiner besten Freunde (Basti, mit dem ich im
Januar wahrscheinlich auch 2 – 3 Wochen rumreise) macht momentan ne Radtour um
die halbe Welt – von Salzburg nach Melbourne (ich glaub, des hab ich scho mal
erwähnt). Jedenfalls halten wir den Kontakt momentan so gut’s nur geht und
erzählen uns immer, was wir so erleben. Heut jedoch hat er wieder einen neuen
Blogeintrag veröffentlicht (bastiontour.com) und ich hatte einfach nur
Gänsehaut beim Lesen und bin jetzt – Stunden später – immer noch sprachlos. Er
ist momentan in Indien und durch die Bilder und Videos, die er hochgeladen hat,
sieht man erst, welch eine Armut da ist. – Aber wie glücklich und vor allem wie
freundlich, offen und hilfsbereit die Leute da trotzdem sind. Im Gegensatz zu
den Menschen dort, haben wir täglich fließendes, warmes Wasser, Strom, genügend
zu Essen, ein Dach über dem Kopf, usw. Uns geht es diesbezüglich so gut und
trotzdem sind die meisten von uns weit unzufriedener mit ihrem Leben, als die
Menschen, die kaum etwas besitzen. „Die, die am wenigsten haben, geben am
Meisten!“ schreibt Basti in seinem Eintrag. Leider wahr! Klar weiß man und hört
man immer wieder von Armut und was für schlechte Umstände in manchen Ländern
sind, aber wenn jemand, den man kennt, in so einem Gebiet unterwegs ist und
erzählt, was er hautnah miterlebt, ist das doch nochmal was ganz anderes. Jedenfalls
ist mir dadurch heute besonders aufgefallen, wie gut wir’s doch alle haben, und
dass wir das oft nicht zu schätzen wissen. Darum bin ich heut besonders
dankbar. Dankbar, dass ich – zusätzlich zu meinem tollen Leben daheim, meiner
Familie, meinen Freunden, meiner Sicherheit – jetzt das hier alles erleben
darf. Dankbar, dass ich die Möglichkeit hab, mir ein Jahr eine Auszeit, ein
Jahr Zeit für mich zu nehmen. Zeit, um mich besser kennenzulernen. Zeit, um zu
erkennen, wer ich bin, was ich will und wie mein Leben weitergehn soll. Zeit,
um durchzuschnaufen und um zu erkennen, was für mich im Leben wirklich zählt. Ich
bin dankbar dafür, meine kleinen und großen Träume verwirklichen zu können. Ich
weiß, das klingt jetzt alles recht philosophisch, aber schaut euch den Blog an:
dann wisst ihr, wie’s mir geht und was ich mein.
So war die Woche nicht viel geboten und bis ich geschaut
hab, war scho wieder Freitagabend. Den hab ich dann mal intensiv für die
Tasmanien-planung genutzt, da’s ja gar nimmer so arg lang hin is. Am 1. Oktober
geht unser Flug. Am Samstag musst ich ausnahmsweise Babysitten. Da bin ich dann
mit meinen zwei Mädls in den „Melbourne Zoo“ gefahrn und wir hatten einen
richtig schönen Tag. Die
beiden warn richtig brav. Der Zoo is rießen groß, sodass wir in den 5
Stunden, die wir dortn warn, nicht mal alles anschaun konnten. Aber die wichtigsten
Tiere haben wir natürlich alle gesehn: von Giraffen über Kängurus, Koalas,
Zebras, Elefanten bis hin zu Wombats, einem tasmanischen Teufel, Löwen, und und
und. War also, wie gesagt, echt a toller Tag und der Zoo is wahnsinnig schön.
Auch dieser is nicht annähernd mit einem in Deutschland zu vergleichen. Am
Abend hab ich mir zwar überlegt, noch nach Melbourne rein zu fahrn, aber dann
war ich doch so fertig und geschlaucht, dass ich mich doch nur no in a Café und
dann noch a bissl an den Strand gesetzt hab. Tat auch gut und so hab ich
wenigstens viel Schlaf abgekriegt. Nächstes Wochenende muss ich aber dann doch
mal wieder a bissl weggehn. Die letzten Wochenenden warn schließlich alle recht
ruhig.
„When
you’re on a holiday, you can’t find the words to say, all the things that come to
you and I want to see it, too. On an island in the sun, we’ll be playing and
having fun and it makes me feel so fine, I can’t control my brain. We’ll never
feel bad anymore.” - Weezer: "Island in the sun"
Heut, Sonntag, geht’s mir einfach nur gut! Hab lang ausgeschlafen,
war joggen (am Strand natürlich), das Wetter ist fantastisch und ich hatte nen
richtig schönen Tag. War mit Larissa (deutsche Au Pair, die ich letzten Sonntag
kennengelernt hab) in St. Kilda am Strand. Da kann man nach Sonnenuntergang
Pinguine sehn – das wollten wir heut auch mal anschaun. War ganz witzig: die
sind da vereinzelt auf den Felsen rumspaziert, ham sich geräkelt und ham die Aufmerksamkeit
scheinbar genossen. Dachte zwar eigentlich, dass da mehr Pinguine kommen
würden, aber die paar war schon ganz süss. Davor sind wir am Strand gesessen,
auf dem Pier spaziert und a paar Fotos gemacht. Hab heut den ersten richtig
schönen Sonnenuntergang hier in Australien gesehn (siehe Fotos unten). Bei
solchen Anblicken sitzt man da und denkt sich einfach nur: „Ich hab alles
richtig gemacht!“. War heut also ein richtig schöner, entspannter Sonntag mit
Larissa. Werden uns jetzt mal ne Liste machen, was wir alles in und um
Melbourne sehn wollen, um nicht den Überblick zu verliern und alles nach und
nach abzuhaken.
Hatte meinen Laptop heut am Strand dabei und hab grad im Zug
auf’n Weg nach Hause meinen Blog weitergeschrieben, als plötzlich die Durchsage
kam, dass der Zug nicht nach Altona fährt, sondern wir mit dem Bus weiterfahrn
müssen. Haben jetzt knapp 30 Minuten auf den Bus gewartet, wo ich mich gut mit
einem, der auch in Altona fährt, unterhalten hab. „Look at the bright side of
life!“ meinte er, als ich gesagt hab, dass ich so wenigstens noch Zeit hab,
meinen Blog weiterzuschreiben. Auch die andern, die mit uns gewartet haben,
waren mal wieder – typisch Australien – ganz offen und sahen das mit dem
Zugausfall recht entspannt. Hab mich mittlerweile echt an die Australische Lockerheit
gewöhnt. Martina meinte, ich könnte morgen auch erst Nachmittags auf die Mädls
aufpassen – statt Vormittags – dass ich nochmal ausschlafen kann. Das ist mal
wieder megalieb und kommt mir heut ganz recht. :)
Cookies-backen mit meinen Mädls (:
Bei den Giraffen im Zoo
#nofilter
Alle warten auf die Pinguine
Pinguin in St. Kilda :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen