Unglaublich: jetzt bin ich schon seit genau 2 Monaten hier
Australien, in Melbourne, hier bei der Familie. Das ist schon knapp ein Viertel
der Zeit, die ich insgesamt bei meiner Gastfamilie verbring. Bevor ich zu
meinem Fazit über die ersten 2 Monate komm, gibt’s erst noch einen kurzen
Einblick drüber, was bei mir die Woche so geboten war:
Montag, 07.09.
Ich kann nicht beschreiben, wie unglaublich gut mir das Meer
hier tut! Hab heute einen Strandspaziergang gemacht und mich dazwischen a bissl
auf ne Bank gesetzt und auf’s weite Meer geschaut. Es fühlt sich jedes Mal an,
als würden all meine Gedanken, Sorgen und Ängste vom Wind ganz weit raus auf’s
Meer geblasen werden. Nachdem ich mir gestern die Fotos meiner Abschiedsparty angeschaut
hab, hab ich mich heut irgendwie an das letzte Jahr erinnert und mir ist
aufgefallen, wie viel sich doch in nem Jahr ändern kann. – Natürlich sowohl ins
Positive als auch ins Negative. Mal sehn, was sich in dem Jahr alles verändert
und entwickelt. Ich bin gespannt.
Am Dienstag war ich das erste Mal in Zumba in nem
Fitnessstudio. War ganz witzig und da werd ich jetzt wohl öfters hingehn. Pro
Kurs muss man da $5 zahlen und kann dafür davor und danach kostenlos das
Fitnessstudio mitbenutzen.
Mittwoch, 09.09.
Hab mich heut mit 4 Studenten getroffen (Marco, Saskia,
Daniel und Johannes) um für Tasmanien zu planen. Nen Plan haben wir jetzt
leider noch ned wirklich, aber bis Montag / Dienstag soll sich jeder mal n
bisschen was überlegen und sich auch entscheiden ob er mitfahrt oder nicht,
dass wir dann ganz bald die Flüge buchen können. Ich hoff einfach soo, dass es
klappt! War insgesamt ein schöner Abend und ich glaub, wir würden in Tasmanien
gut mitnander zurechtkommen.
Achja: Martina (meine Gastmama) hat mich heute eingeladen,
Anfang November mit ihnen nach Inverloch zu fahrn. Die haben da ein Ferienhaus
gemietet, ich hätt n‘ eigenes Zimmer und kann’s aber ganz spontan entscheiden
ob ich sie begleite, oder ob ich mein verlängertes Wochenende irgendwie anders
verbring. ;) Denk aber, dass ich mitfahr, da es sicher schön wär, mit meiner
Gastfamilie mal ein paar Tage Urlaub zu machen.
Donnerstag, 10.09.
Heut Abend musst ich Babysitten – die Mädls warn brav und
sind schön ins Bett gegangen. Sonst war heut ned wirklich was geboten: war mit
den Mädls am Strand, am Spielplatz und Picknicken, da des Wetter jetzt endlich
mal besser ist und ich des erste Mal ganz ohne Jacke raus konnte. Grad hab ich
noch geskyped – war schön und tat gut.
Da’s mich erkältunsmäßig jetzt leider wieder a bissl
erwischt hat, hab ich des Wochenende mal extrem ruhig verbracht. War die ganze
Woche scho ned so fit, drum hat’s gut getan, am Freitagabend mal daheim zu
bleiben und einfach nur zu chillen. Hab ein bisschen gelesen, mich im Internet
a bissl bzgl. Tasmanien und Perth umgeschaut und bereits nach Flügen gesucht.
Am Samstagnachmittag war ich dann a paar Stunden am Strand, da des Wetter jetzt
endlich besser wird – 24 Grad. Konnte im Top und barfuß am Meer sitzen und es
war richtig angenehm warm. Hab ewig überlegt ob ich abends noch nach Melbourne
reinfahrn soll oder nicht, da ich einfach nicht ganz fit bin. Hab mich dann
entschieden, doch a paar Stunden die City zu erkunden. Gut, dann bin ich zum
Bahnhof geloffen, warte auf’n Zug und: es kommt keiner! Da ist scheinbar eine
Baustelle auf der Strecke. Es wär zwar ein Bus bis Newport (ca. Hälfte der
Strecke) gefahrn, aber da ich heut eh ned lang wegbleiben wollte und ich ned
wusste, ob der Bus dann gegen 12 Uhr auch wieder heimfährt, war mir des zu
doof. Bin dann in die „Fußgängerzone“ (wenn man das so nennen kann) von Altona
gefahrn und hab mich da ans Meer gesetzt. Noch mehr wie den Strand am Tag, lieb
ich die ruhige Atmosphäre am Meer abends. Einfach schön! Danach bin ich noch in
ein Café hier gegangen und hab ich, bevor ich wieder heimgefahren bin, nochmal
an den Strand gesetzt. Ruhe, leichter Wind, kilometerlanger Strand, das weite
Meer, die tausend Lichter in der Ferne. Könnte Stunden hier verbringen.
Heut (Sonntag) hab ich mich um 13 Uhr auf’n Weg in die Stadt
gemacht, wo heut auf’m Federation Square ein Mexican Festival war. Tim hat mir
heut früh geschrieben, dass die Schwester von nem Kumpel von ihm jetzt auch Au
Pair in Melbourne macht und heute auch in der Stadt sein müsste. Der hab ich
dann mal geschrieben, sie hat sich noch mit ein paar anderen Mädls getroffen
und so warn wir schlussendlich 5 deutsche Au Pairs. Haben uns dann in den
Docklands ein Eis gekauft und uns auf so nen Steg am Meer in die Sonne gesetzt.
Heut war’s zum ersten Mal so warm, dass ich mit Top und kurzer Hose rumlaufen
konnte – und es war sogar jetzt abends noch angenehm warm. Hach, so kanns
bleiben. :) Mit den vier Mädls heut hab ich mich super verstanden. Haben ewig
geratscht und total viel gelacht. Wir haben so viele Parallelen entdeckt: unser
neues Essverhalten hier in Australien, unser Verhalten in der Gastfamilie,
gleiche Sorgen, gleiche Vorlieben, gleiche Pläne, gleiche Ansichten. War
wirklich ein unglaublich schöner Tag heute, der mein ruhiges Wochenende
definitiv verschönert hat.
Da mit dem heutigen Tag schon mein zweites Monat in Down
Under vorbei ist, wird’s wieder Zeit für meine neusten Erkenntnisse am anderen
Ende der Welt:
- Je mehr Zeit vergeht, desto besser erkennt man
die wahren Freunde. Der Kontakt wurde zu einigen inzwischen etwas weniger. Bei
anderen spielt die Entfernung keine Rolle und wir lassen uns weiterhin so gut
es geht am Leben des anderen teilhaben. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen,
dass die Familie und die besten Freunde einen nicht vergessen. – 2 Monate
können halt mittlerweile doch kein Urlaub mehr sein.
- Neue Leute kennenlernen ist das eine; neue Freunde finden das andere. Man lernt hier so wahnsinnig schnell und leicht neue Leute kennen. Wenn man allein irgendwo rumsteht wird man sofort angesprochen und auch so kommt man unglaublich schnell mit den verschiedensten Personen ins Gespräch. Die Offenheit der Menschen hier überrascht mich auch nach zwei Monaten noch – im positiven Sinn. Trotzdem ist nicht jeder sofort dein bester Freund. Jeder hier hat sein eigenes Leben, seine eigenen Leute, seine eigenen Ansichten und Pläne – und oft passt dies halt mit den eigenen nicht so zusammen, wie man es vielleicht gerne hätte. – was natürlich ganz normal ist. Trotz allem hab ich mittlerweile ganz liebe Leute kennengelernt, mit denen ich vermutlich weiterhin in regelmäßigem Kontakt bleiben werde, wie z. B. die (deutschen) Austauschstudenten und die Au Pairs, die ich heute kennengelernt hab.
- Mir tut das Meer unglaublich gut. Mehr, als Ichs je jemandem beschreiben könnte. Ich weiß nicht, woran’s liegt: ob’s die unendliche Weite ist, die mir das Gefühl von grenzenloser Freiheit gibt; ob’s die Ruhe ist, die ich um mich hab, wenn ich am Meer sitz, oder ob’s irgendwas anderes ist, was ich bisher noch nicht rausfinden konnte. Jedenfalls genieß ich es momentan mehr als alles andere.
- Jetzt, wo das Wetter endlich besser wird, geht’s mir gleich noch viel besser und ich erkenn, wie schön’s hier wirklich ist. Meine Unternehmungslust wird grad richtig geweckt und ich kann’s kaum erwarten, jetzt endlich mehr zu entdecken, mehr zu sehn als das „Big City Life“.
So, und da in letzter Zeit immer häufiger die Frage kam, was
ich eigentlich den ganzen Tag hier so mache und da ich mittlerweile wirklich
Routine in meinem Alltag hab, dacht ich mir, ich schreib jetzt - pünktlich zu
meinem 2-Monatigem hier - mal auf, wie
meine Woche so verläuft. Jedoch in nem seperaten Blogeintrag („Mein Alltag in
Australien!“).
Liebste Grüße vom anderen Ende der Welt!
Deutsche Au Pairs :)
Mexican Festival am Federation Square
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